Leonie Bode arbeitete als Fachärztin für Innere Medizin, bevor sie Ayun gründete.

IHHT Die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie ist eine neuartige Methode, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Dabei wird abwechselnd sauerstoffarme und sauerstoffreiche Luft eingeatmet. Dadurch wird die Energieproduktion der Körperzellen optimiert – man fühlt sich langfristig fitter, die Ausdauer steigt und die Regeneration wird beschleunigt.

«Prävention sollte einen viel grösseren Stellenwert erhalten»

Publiziert

Interview mit Leonie Bode, Mitgründerin und Medizinische Direktorin von Ayun, einer Walk-in-Klinik in Zürich zur Prävention und Früherkennung von Krankheiten.

Was unterscheidet Ayun von bekannten Check-up-Zentren?

Wir setzen quasi vor den typischen Check-ups an und fokussieren uns nicht nur auf die Früherkennung von bestehenden Krankheiten, sondern wollen die Entstehung dieser durch gezielte Massnahmen bereits am Ursprung verhindern. Dabei setzen wir auf eigene, optimierte Referenzwerte und kombinieren Diagnostik- und Behandlungsansätze auf individueller Ebene.

Es gibt aktuell viele Unternehmen, die auf den Megatrend Longevity setzen.

Longevity ist kein geschützter Begriff – theoretisch kann jeder sagen, er biete Longevity-Leistungen an. Bei Ayun sind wir jedoch eine medizinische Institution mit Praxiszulassung im Kanton Zürich. Unser gesamtes Konzept ist streng evidenzbasiert: Bevor wir gestartet sind, haben wir fast ein Jahr lang ein Forscherteam mit Ph.D.-Hintergrund beschäftigt, um Studien zu analysieren und die wissenschaftliche Grundlage unserer Programme zu sichern. Unser Ziel ist, chronischen Erkrankungen gezielt vorzubeugen und die langfristige Gesundheit sowie das Energieniveau unserer Kundinnen und Kunden zu erhalten. Das Herzstück von Ayun ist die umfassende Datenerhebung und -interpretation auf Basis modernster Analysen.

Wie entstand Ayun?

Ich habe ja im Spital gearbeitet und gesehen, dass die Menschen erst kommen, wenn sie ein Problem haben. Dann beheben wir im Spital das Problem in diesem Moment, und das ist auch sehr gut so, das Beste, was man in diesem Moment tun kann. Aber viele Probleme hätte man erstens verhindern können und zweitens, selbst wenn sie schon da sind, könnte man vieles am Anfang revidieren oder deutlich optimieren – auf einem noch viel tieferen Level. So bin ich eigentlich auf die Idee mit Ayun gekommen. Die Gründung erfolgte dann vor zweieinhalb Jahren. Nach intensiver Konzeptentwicklung und Aufbauphase ist unser Standort in Zürich seit Mitte letzten Jahres geöffnet.

Wie läuft ein typischer Besuch bei Ihnen ab?

Wir bieten sowohl umfassende Check-ups als auch spezifische Behandlungen an. Die meisten Kundinnen und Kunden wählen zunächst eines unserer drei Standard-Check-up-Pakete. Nach der Erstuntersuchung erhält jeder Kunde seinen ausführlichen Report mit einfach umsetzbaren Empfehlungen. Weiterhin beraten wir individuell über mögliche Therapien und erstellen personalisierte Verlaufstests zur Erfolgskontrolle. Uns ist wichtig, Veränderungen über die Zeit sichtbar zu machen und Massnahmen entsprechend anzupassen.

Welche Untersuchungen werden durchgeführt?

Unser Angebot umfasst unter anderem:
❱ Umfangreiche Blutanalysen mit spezifisch gesetzten Referenzwerten
❱ Körperzusammensetzungsanalyse mittels DEXA-Scan, einem Low-Dose-Röntgen
❱ Physiologische Tests wie VO2max-Ausdauertest, Kraft-, Balance- und Reaktionstests
❱ Darm-Mikrobiomanalysen und kontinuierliche Blutzuckermessungen
❱ Stressmessungen über Cortisoltests und Herzfrequenzvariabilität
❱ Genetische Tests, die modifizierbare Risikofaktoren identifizieren

Was sind das für genetische Tests?

Wir analysieren sogenannte Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs). Diese kleinen genetischen Variationen können das Risiko für gewisse Erkrankungen erhöhen.

Ein Beispiel?

Diese kleinen Veränderungen sind ganz häufig in der DNA nachzuweisen und eigentlich ganz normal. Aber mehrere davon zusammengenommen können das Risiko für gewisse Krankheiten erhöhen. Was beispielsweise relativ häufig in der Bevölkerung vorkommt, ist, dass man gewisse B-Vitamine nicht richtig aktivieren kann. Dass dieses Enzym, welches für die Aktivierung von B-Vitaminen zuständig ist, nicht ganz so aktiv ist, wie es sein sollte. Mittel- bis langfristig betrachtet erhöht das das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung. Wenn man nach dem genetischen Test aber weiss, ich habe da offensichtlich ein Problem, dann kann man da sehr gezielt eingreifen. Das wäre in diesem Fall durch Supplementierung zu lösen und senkt das Gesamtrisiko für das Auftreten von solchen Erkrankungen.

Wozu nutzen Sie den DEXA-Scan?

Mit dem DEXA-Scan können wir, nach ärztlicher Indikationsstellung, die Körperzusammensetzung bestimmen. Die Strahlenbelastung ist ungefähr so wie ein Flug von Zürich nach Rom. Und bei diesem Scan sehen wir die Muskelmasse, aber auch die Verteilung der Muskulatur, wir sehen eventuelle Dysbalancen und insbesondere auch, wie viel viszerales Fett da ist, also im Bauchinneren ist, was man von aussen häufig überhaupt nicht sieht. Und wir sehen die Knochendichte, die auch schon bei jüngeren Leuten häufig nicht besonders gut ist. Und gerade mit höherem Alter wird das dann sehr relevant, weil dann Osteoporose droht. Wenn man das aber rechtzeitig erkennt, kann man da sehr, sehr gut gegenarbeiten.

Was kostet ein Check-up?

Je nach Paket liegen die Preise zwischen 3300 und 7300 Franken. Viele Zusatzversicherungen erkennen unsere Leistungen als Prävention an und erstatten einen Teil der Kosten.

Neben den Check-ups, welche Behandlungen bietet Ayun an?

Sehr beliebt sind unsere Sauerstofftherapien: Intermittierendes Hypoxie-Hyperoxie-Training (IHHT): Wechselatmung mit variierendem Sauerstoffgehalt zur Verbesserung von Ausdauer und Fettverbrennung. Oder auch die hyperbare Sauerstofftherapie: hochdosierte Sauerstoffatmung unter erhöhtem Umgebungsdruck zur Optimierung der Gewebedurchblutung. Weitere Angebote umfassen Kältetherapie (Kältekammer, Eisbäder), Rotlichttherapie, Sauna, Infusionen sowie individualisierte Ernährungs- und Bewegungsprogramme.

Bringen die Sauerstofftherapien wirklich etwas?

Wie sehen dort deutliche Erfolge und auch die Studienlage ist sehr überzeugend. Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie sitzt man beispielsweise in einer Kammer. Man atmet sehr viel Sauerstoff unter erhöhtem Umgebungsdruck. Das führt dazu, dass sich sehr viel Sauerstoff im Gewebe löst. Das ist eine anerkannte Behandlung und wird auch in der Schweiz von Krankenkassen übernommen, beispielsweise für schlecht heilende Wunden bei Diabetes, weil einfach die Durchblutung dadurch viel besser wird. Präventiv kann das auch wirksam sein bei Schwierigkeiten mit dem Blutzuckerstoffwechsel, aber auch bei Fatigue-Symptomen. Viele Sportler nutzen diese Therapie, auch Spieler der Schweizer Fussballnationalmannschaft nutzen so eine Kammer zur besseren Regeneration.

Wird Künstliche Intelligenz bei Ihren Diagnosen eingesetzt?

Wir arbeiten an KI-gestützten Auswertungen. Aktuell erfolgt die Interpretation der Daten jedoch bewusst über unsere medizinischen Fachpersonen, um Individualität und Qualität zu gewährleisten.

Welche Rolle spielt Ernährung bei Ihren Empfehlungen?

Ernährung ist ein zentraler Pfeiler unserer Longevity-Strategien. Wir setzen auf individualisierte Empfehlungen basierend auf Blutwerten, genetischen Faktoren und Stoffwechseltests. Dabei legen wir, beispielsweise bei Omega-3-Fettsäuren, besonderen Wert auf die Herkunft und Qualität der Quellen.

Empfehlen Sie auch tierische Quellen?

Fettreicher Fisch ist eine der besten natürlichen Quellen für gesunde Omega-3-Fettsäuren. Ich selbst bin allerdings Vegetarierin und nutze andere Quellen. Für mich gilt das Motto aus dem Film Findet Nemo: «Fische sind Freunde».

Wer kommt zu Ayun?

Unsere Kundschaft ist äusserst heterogen: von jungen, sportlichen Menschen über Managerinnen und Manager bis hin zu Pensionierten, die aktiv und gesund altern möchten. Unser ältester Kunde ist 85 Jahre alt.

85?

Ja, ein sehr fitter 85-jähriger Mann. Bei ihm war beispielsweise eine Erkenntnis, dass er durch gezielte Kraftübungen seine Balance verbessern konnte und dadurch sein Sturzrisiko erheblich gemindert hat.

Sind das alles einmalige Besuche Ihrer Kundschaft?

Nach dem umfassenden Erst-Check-up empfehlen wir ein individuelles Präventionsprogramm. Behandlungen wie Sauerstofftherapien werden in kompakten Blöcken über zwei bis drei Wochen durchgeführt. Verlaufsuntersuchungen finden ein- bis zweimal jährlich statt, um Trends frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

Könnte sich Ayun eine Zusammenarbeit mit Spitälern oder Alterszentren vorstellen?

Kooperationen wären auf jeden Fall sinnvoll: Durch die Integration von Präventionsangeboten könnten Spitäler und Heime ihre Leistungen erweitern und gleichzeitig dazu beitragen, chronische Erkrankungen zu reduzieren.

Welche Pläne gibt es für die Zukunft?

Zuerst konzentrieren wir uns auf die Optimierung des Zürcher Standorts. Mittelfristig sind weitere Walk-in-Kliniken in der Schweiz und im Ausland geplant.

Sie sind ausgebildete Ärztin und haben in Schweizer Spitälern gearbeitet. Was würden Sie am Schweizer Gesundheitswesen ändern?

Ein integrativerer Ansatz wäre notwendig: Prävention sollte einen viel grösseren Stellenwert erhalten. Dafür wird heute jedoch zu wenig Ausbildung für Ärztinnen und Ärzte angeboten und es gibt auch kaum die entsprechenden Stellen im Gesundheitswesen. Dabei wäre es gesamtwirtschaftlich sicher interessant und würde langfristig massive Kosteneinsparungen bringen – denn chronische Krankheiten sind die Hauptkostentreiber im Gesundheitswesen. Von ärztlicher Seite wird Prävention oft schnell abgetan: genug schlafen, weniger Alkohol trinken und Sport treiben. Das ist einfach nicht konkret genug. Inzwischen ist die Wissenschaft so weit, dass man sagen kann: Wir schaffen es, auf individualisierter Ebene sehr genaue Empfehlungen zu geben – viel differenzierter als nur «schlaf genug».

Und das ist genau Ihr Angebot.

Unser Ansatz ist etwas, was man den Leuten gut vermitteln kann und was ihnen als Handwerkszeug an die Hand gegeben werden kann, damit sie selbst ihr Leben gesund gestalten können. Sie brauchen keine ständige Überwachung. Nach ein paar Monaten kontrollieren wir anhand relevanter Verlaufswerte, ob die Massnahmen den gewünschten Effekt erzielt haben – oder ob es Anpassungen braucht. Viele chronische Krankheiten wären vermeidbar oder zumindest hinauszögerbar. Eine bessere Verzahnung von Zusatz- und Grundversicherung könnte helfen, Kosten langfristig zu senken und die Lebensqualität zu erhöhen. Prävention ist nicht nur eine Investition in eine gesunde Zukunft, sondern bringt oft spürbare Verbesserungen im Alltag: mehr Energie, bessere Fitness, gesunder Schlaf – und nicht selten auch ein jüngeres Erscheinungsbild.

EVENTS

Blezinger Healthcare

10. Fachkonferenz - Das Pflegeheim der Zukunft

Datum: 26.-27. Juni 2025

Ort: Schwyz (CH)

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Datum: 24.-27. Juni 2025

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Datum: 09.-10. September 2025

Ort: Luzern (CH)

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Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 09.-10. September 2025

Ort: Luzern (CH)

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Datum: 16.-18. September 2025

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Datum: 17.-20. September 2025

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Blezinger Healthcare

15. Fachkonferenz – Das Spital der Zukunft

Datum: 23.-25. Oktober 2025

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Datum: 04.-07. November 2025

Ort: Düsseldorf (D)

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Ort: St.Gallen (CH)

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Datum: 26.-27. November 2025

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Die Fachmesse PFLEGE PLUS bringt Fachbesucher mit ausstellenden Unternehmen, Branchenverbände sowie Experten des Pflegemarkts zusammen.

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Fachmesse für die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik

Datum: 05.-07. Juni 2026

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Fachmesse für Industrieautomation

Datum: 26.-27. August 2026

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Networking. Forum. Aussteller

Datum: 23.-24. September 2026

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DER BRANCHENTREFFPUNKT MIT RELEVANTEN GASTRO-TRENDS

Datum: 18.-21. Oktober 2026

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Datum: 17.-21. Oktober 2026

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Datum: 23.-26. November 2026

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Datum: 23.-26. März 2027

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Datum: 14.-18. Juni 2027

Ort: Frankfurt am Main (D)

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Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien

Datum: 09.-17. Mai 2028

Ort: Düsseldorf (D)

Bezugsquellenverzeichnis